Die Inseln in venedig
Die Lagune ist reich an Inseln, und so einige sind einen Besuch wert. Es gibt jede Menge Ausflugsdampfer, die in der Gegend um San Marco – S. Zaccaria ablegen. Das ist eine Möglichkeit, dorthin zu kommen. Man kann aber fast alles auch mit dem Liniennetz der ACTV erreichen. Das dauert vielleicht mal ein wenig länger, aber wenn es einem im Sommer gelingt, einen der meist wenigen Außenplätze zu ergattern, ist die Fahrt ein Genuss.
Der Besuch der Inseln kostet Zeit, kann aber mal eine gute Abwechslung zwischendurch sein. Bei einem Aufenthalt von einer Woche ist ein Besuch von Burano, dem Lido oder der Friedhofsinsel / Cimitero San Michele zeitlich sicherlich möglich.
Die Insel Burano:
Burano ist eine wirklich farbenfrohe Insel, für deren Besuch etwa zwei Stunden ausreichen. Es gibt dort eine Einkaufsstraße mit Läden für Kunsthandwerk, die sich an einem Kanal entlangschlängelt. Die interessanten Ecken liegen allerdings ein wenig abseits. Dort läßt sich das Leben der Einheimischen noch erfahren. Die Wäsche trocknet im Wind, die Kinder spielen, und die Leute gehen ihrer Arbeit nach.
Der Lido:
Mein Lieblingsausflug geht fast jedes Mal zum Lido. Diese der Lagune vorgelagerte Insel ist schon fast wie ein Ausflug in die Zivilisation. Nach ein paar Tagen autofreiem Venedig ist es ziemlich ungewohnt, hier wieder auf Autoverkehr achten zu müssen. Nach der Überfahrt leihe ich mir im Fahrradgeschäft gegenüber, hinter dem Hotel Panorama (Noleggio Cicli Gardin, Piazzale S. Maria Elisabetta 2A, täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr) immer ein Fahrrad. Damit läßt sich der Lido schnell ‚erfahren‘, und es ist sogar möglich, über Pellestrina nach Chioggia zu radeln. Für diesen Ausflug sollte man aber einen ganzen Tag einplanen, die Zeiten der Fähren vorab checken und früh morgens schon losziehen. Aber allein der Lido bietet viel. Beim Fahrradverleih gibt es eine kleine Skizze der Insel, die sehr hilfreich ist.
Meine Wege führen entweder zum Stand, und da nehme ich am liebsten einer der beiden letzten Strände (Paradise Beach oder Pachuka Beach) in Richtung Norden, am spaggia S. Nicolò. Dort können Liegen und Sonnenschirm gemietet werden, ist es angenehm ruhig, und eine Restauration gibt es auch. Eine Alternative führt mich in Richtung Süden, immer auf der dem Meer zugewandten Seite entlang. Dazu kaufe ich mir vorher ein kleines Picknick und nehme ein Buch mit. Es geht vorbei an den Plätzen der Film-Biennale und den schönen alten Luxushotels. Am Ende, dort wo die Straße eine Rechtskurve macht, einfach weiter gerade aus fahren. Dann kommt ein ruhiger Inselabschnitt mit einigen aufs Meer hinausgehenden Molen. Dort stelle ich das Rad ab, mache es mir in einem der darauf befindlichen Hütten bequem und genieße mein Picknick in absoluter Ruhe.
Friedhofsinsel San Michele:
Ein anderer Ausflug führt zum Friedhof der Stadt. Die Venezianer haben ihre eigene Friedhofsinsel San Michele, die öffentlich zugänglich ist. Es ist eine Oase der Stille und ein sehr grüner Ort. Natürlich gibt es dort auch einige interessante Gräber zu entdecken. So ist beispielsweise das Grab von Igor Stravinsky dort zu finden. Ab und an kann man in der Lagune auch Gondeln oder Motorboote entdecken, die gerade auf dem Weg nach San Michele sind.